Freiwillige Feuerwehr Ohmenheim
Helfen in der Not, ist unser Gebot.

Von der Löschmannschaft zur Freiwilligen Feuerwehr Ohmenheim 

Ohmenheim mit seinem großen Pfarrsprengel, urkundlich anno 1144 in Zusammenhang mit einem Kirchenneubau erwähnt, zählt zu einer der ältesten Ortschaft auf dem Härtsfeld. Kaum hatte sich der Ort von dem schrecklichen Blutbad, das ein spanischer Reitertrupp anrichtete erholt, zog der 30-jährige Krieg übers Härtsfeld. Plünderungen, Not und Elend standen auf der Tagesordnung. Mitte März 1648 brannten 28 Häuser ab. Schwere Gewitter, die übers Härtsfeld zogen, verursachten durch Blitzeinschläge erheblichen Schaden. Im Jahre 1796 nahmen die Franzosen dem Pfarrer 9 Stück Vieh weg, schlugen alles zusammen und zündeten den Pfarrstadel an.
Als der angrenzende Stadel auch zu brennen drohte, löschten die Franzosen sehr fleißig, nur den Pfarrstadel nicht. In jener Zeit war drei Wochen lang kein Gottesdienst. Die Weibsbilder sperrte man tagsüber auf den Kirchenboden hinauf, dorthin wo kein Franzose drang. Einige mutige Weiber schlüpften in alte Kleider, verschmierten ihr Gesicht und Hände. Ein älterer Leutnant sagte zum Pfarrer: „In euerem Ort gibt’s keine Mademoiselle und nur ein paar stinkige Weiber“ und spuckte dem Pfarrer auf seine alten Schuhe. Ein paar Tage später waren die Franzosen in Richtung Dunstelkingen gezogen, wo harte Kämpfe gegen die österreichischen Truppen entbrannten. In Ortsnähe von Ohmenheim wurde heftig gekämpft. Eine Bombe (Granate) fiel durch den großen, offenen Kamin in das Haus von Kaspar Dehler. Als man im Herbst den Ofen wieder heizte und aus dem Höllhafen heißes Wasser schöpfte, fand man dieselbe Bombe wieder, zum Glück ein Blindgänger. Am 2. Mai 1831 schlug der Blitz in den Kamin des hiesigen Schulhauses (am Friedhof). Der Blitz warf das Türgerüst bis über die Straße hinaus, zündete jedoch nicht durch. Drei Jahre später, am 14. September 1834, brach Feuer aus und legte zwei große Bauernhöfe und seine Sölde in Asche. Das war auch der Anlass zur Neugründung der Löschmannschaft in eine selbständige Lösch- und Feuerwehr und stellte an deren Spitze einen Korporal.
Aufstellung der Löschmannschaft im Jahre 1834:
Korporal:
Schultheiß Konrad Kamm (vormals fürstlicher-wallersteinischer Amtsknecht)
Ordentliche Löschrotte Seifer:
Anton Seifer, Alfons Staudenecker, Söldner, Johann Eggstein, Benedikt Hafner, Kaspar Thaler und Joseph Huber mit der Feuerwehrspritze (6 Mann).
Löschrotte 1:
Michael Lindacher, Alois Stritzelberger, Georg Reiter, Anton Hieber, Joseph Strobel, Xaver Wörner, Jude Ivent (7 Mann)
Löschrotte 2:
Kirchenpfleger Eggstein, Simbert Baum, Johann Geis (3 Mann)
Wasserschöpfrotte:
3 Wasserschöpfer am Bohenbrunnen, Bläslesbrunnen und Wette Lachemgasse
Joseph Brenner, Söldner Xaver Singer und Christian Wohlfahrt
Ersatzläute: Michael Lindacher, Johannes Rehm, Xaver Mühlberger jung
Aufgestellt und eingeteilt: Anfang Oktober 1834
Dazu 2 Reihen kräftige Leute a 45 Mann und 20 Frauen, die sich zu einer Reihe aufstellen und die mit Wasser geschöpften Eimer weiter reichen bis zum Brandplatz.
Pflicht war: Jeder Bürger muss einen Wassereimer aus Leder oder Blech, den Feuerbesen und eine Leiter gut sichtbar aufgesteckt am Wohnhaus an einem Haken bereit stelle. Die Geräte sind bei jedem Einsatz dabei, ausgenommen die Wasserträger nur ihre Eimer.
Der Korporal ist von nun an verantwortlich für die Ausbildung der Löschmannschaften und den Löscheinsatz bei einem Brand. Die im Jahre 1790 von Gottfried Eberhardt in Heidenheim gekaufte Feuerwehrspritze wurde 1834 durch eine neue Fahrspritze von Kupferschmied Klein in Nördlichen ersetzt. Die alte Fahrspritze wird in Zahlung gegeben (Nettokaufpreis 700fl).
Künftig erhält der Bauer, welcher beim Feuersignal (Hornist und Glockenalarm) mit der Fahrspritze auf dem Brandplatz ist 1 Kronentaler Trinkgeld und die Wehrmänner wurden ebenfalls zu einem Umtrunk in die „Kanne“ eingeladen. Das Löschmagazin befand sich bei der Arrestzelle in der Dorfmitte beim alten Lagerhaus. Auch Verbüßung der verhängten Strafe durch den Schultheißen für etliche Weiber mit losem Mundwerk. Die Löschfeuerwehr wird in drei Feuerwehrrotten eingeteilt. Die verheirateten Männer bilden die ordentliche Feuerwehrrotte, dann die beiden Rotten, die junge Rotte und die alte Rotte. Jährlich einmal ist eine Korpsversammlung die durch Ausschellen des Polizeidieners einzuberufen ist und in der über die Korpsarbeit berichtet wird. Jeder Bürger wurde verpflichtet eine funktionsfähige Laterne, eine Leiter, einen Wassereimer (meist aus Leder) und den Feuerbesen gut sichtbar aufgesteckt beim Wohnhaus vorzuzeigen, wenn euer Gnaden, der hochverehrte Herr Oberamtmann, zum Ruggericht kommt (Gemeindevisitation).
Das Ruggericht war eine Art der Volksgerichtsbarkeit, bei der der Angeklagte nicht bestraft, sondern „gerügt“ bzw. verspottet wurde, so dass er aus Scham vor dem Gelächter der Gemeinde sein angeprangertes Verhalten, zumeist ein Normverstoß gegen Herkommen und Sitte, ablegte. Neben diesen eher scherzhaften Formen des Ruggericht s gab es auch drastischere Formen, z. B. das Scheren, Entkleiden und Wassertauchen.
Ganz besonders sind die Jahre 1897/98 zu nennen, als den Flammen über 40 Gebäude zum Opfer fielen. Tatsache war aber, dass damals die Häuser noch überwiegend mit Strohdächern bedeckt waren und der Wind das Feuer schnell ausbreiten konnte. In bester Erinnerung ist ein Haus in der Dorfmitte das noch 1934 mit Stroh umgedeckt wurde.
In der Zeit von 1899 bis in die jüngste Zeit waren fast keine Brandfälle zu verzeichnen. Die letzte Strohdacheindeckung eines Hauses in der Ortsmitte war im Frühjahr 1934 zu sehen.
Häuser mit Strohdächern gab es im Jahre 1930 in Ohmenheim nur noch wenige. So in der Ortsmitte, in der Holzgasse, Schlossstraße und hinter der Kirche.
Verschiedene Brandfälle von 1930 bis 2007: Haus der Familie Bürger, Hauseinsturz Familie Huber, Blitzschlag Haus Familie Brenner, Scheuerbrände Haus Eggstein sowie Eberhardt und Barth. (Haus Bürger und Huber war für viele eine Art Volksbelustigung- während die armen Menschen bitterlich weinten). Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 ging statt der fachlichen Aus- und Weiterbildung der Wehr die militärische Ausbildung voraus.
Marschieren, exerzieren usw.
In Kriegszeiten: Ausbildung mit Waffen, darunter auch Panzerfäuste. Kriegsende Ausgangs April 1945
Durchziehende und auch bereits auflösende Truppen legten nachts etliche Panzerfäuste auf die Holzbeige am Haus von Schneidermeister Josef Raaf und entledigten sich ihren Waffen.
Schneidermeister Raaf nahm morgens die Panzerfäuste, trug diese ins Waldstück „Kleehau“ und vergrub sie dort.
Das letzte Kapitel Deutscher Geschichte war die grausame Vertreibung der Deutschen aus ihrer angestammten Heimat und die Unterbringung in den Häusern wo Platz war. Man rächte sich an den einfachen Familien, die doch für die Gräueltaten der Machthaber des Dritten Reiches nichts dafür konnten. Der frühere US-Präsident Ronald Reagen sagte dazu: „Die ganze Welt weiß alles über die Verbrechen der Deutschen, aber nichts über die Verbrechen an Deutschen“.
Frühere Kommandanten der FFW-Ohmenheim.
Hochstatter Anton                                                          1935-1942
Rupp Franz                                                                     1942-1944
Rupp Josef                                                                     1944-1950
Eggstein –Schlapper                                                    1950-19..
Hochstatter Josef (Bauunternehmen)                       19..-1962
Brenner Josef (Schäfbaldle)                                       1962-1967
Scheuermann Erwin                                                     1967-1982
Reimer Manfred                                                             1982-1999
Freihart Willibald                                                            1999-2010
Günther Faußner                                                            2010-heute
Wichtige Jahreszahlen:
Eingemeindung                                                             01.01.1975
Einweihung Feuerwehrmagazin                                1991
1. Atemschutzgerät                                                        1986
TSFW (Feuerwehrauto)                                                20.09.1997
1. Leistungsabzeichen                                                 21.05. 1977 (Bronze Mutlangen)
Zusammenschluss Dehlingen Ohmenheim            1978/79


Ortsseite der neuen Fahne
Die Ortschaften Ohmenheim und Dehlingen bilden zusammen die Freiwillige Feuerwehr Ohmenheim. Das Mittelbild zeigt oben die Sankt Elisabeth Kirche in Ohmenheim, links die Wallfahrtskapelle Maria Buch und unten rechts ist den Ulrichsbrunnen in Dehlingen. Unten sind die beiden Ortswappen von Ohmenheim und Dehlingen zu sehen.
Die markanten Silberdisteln rund die Fahne ab.


Feuerwehrseite der neuen Fahne
Über allem steht einer der meist verwendeten Leitsprüche der Feuerwehren:
„Helfen in Not, ist unser Gebot.
Das Mittelbild zeigt den neu entworfenen Florian der Freiwilligen Feuerwehr Ohmenheim über der aus dem Jahr 1899 stammenden historischen Fahrspritze.
Darunter ist das Feuerwehrlogo mit dem Ohmenheimer Wappen zu sehen.
Die vier Grundelemente „Feuer, Wasser, Luft, Erde“ sind in den Ecken dargestellt.



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